Samstag, 12. März 2011

Taman Negara - Jungletour

Am Samstagmorgen den 26. Februar gings dann in den Taman Negara um auch noch in West-Malaysia den ältesten Urwald der Erde zu erleben. Ganz im Gegensatz zu den bisherigen Ausflügen starteten wir ganz entspannt vom Tembeling Resort um 8 Uhr.
Unser Führer "Yee", der das ganze Wochenende organisierte, brachte noch seinen Kumpel "Mr. John" mit, der uns mit einem ganz bequemen Kleinbus Richtung Nordwesten fahren würde.
Die 2 waren sehr nett und nicht verlegen, uns mit allen möglichen Informationen zum Taman Negara und sogar der Herrschaftselite von Pahang (der Bundesstaat, in dem Kuantan liegt) zu versorgen.
Auf Malaysias Straßen sind Mercedes-Benz Kurzhauber-Lkw aus den 60er normal
Nach einer angenehmen und auch etwas holprigen Fahrt durch wunderschöne Palmenplantagen und den Rand des Taman Negara kamen wir an unserem Hostel an, das direkt am Tembeling Fluss lag.
Blick aus unserem Zimmer auf den Fluss Tembeling

Das Hostel war halbwegs sauber und zweckmäßig eingerichtet, wir waren aus Kuala Lumpur zwar besseres gewohnt, jedoch tat dies der Stimmung keinen Abbruch.
8-Mann-Zimmer mit überhängendem Moskitonetz

Interessant waren die Restaurants am Flussufer, die allesamt in einer Reihe auf schwimmenden Unterbauten lagen und leicht auf dem Fluss schwankten.
Schwimmende Restaurants am Fluss

Nach einer Stärkung ging es dann gleich los und zwar per Sampan, einem langen, schmalen Boot mit Außenbordmotor.
Anna, unsere Führer und das Sampan am Flussufer

Dann gings mit ca. 40 Ps (ganz ordentlich für so ein schmales Holzboot) den Fluss hinauf mit Ziel "Canopy Walkway", wie wir ihn schon aus Poring kannten. Nach einer kurzen Fahrt auf dem sehr schönen Fluss kamen wir auch schon an und liefen direkt in den Dschungel. An einem kleinen Häuschen angekommen gingen wir die Treppen hoch und liefen im Abstand von 5 m zueinander den walkway entlang.
Die Dschungelvegetation war wieder beeindruckend, Tiere waren jedoch keine zu sehen.
Mr. John auf dem Canopy Walkway

Unser nächstes Ziel war ein Orang-Asli Dorf (Orang-Asli sind ein Stamm der Ureinwohner Malaysias), das noch etwas weiter den Fluss hinauf lag und nur mit dem Boot erreichbar war.
Auf die Frage hin von Yee, unserem Führer "Wet, or not wet?" war unsere Antwort "very wet", wir konnten uns also schon mal die Badehosen anziehen. Schon bei er ersten Teilung des Flusses steuerte unser Chauffeur zielsicher auf die wildesten Stromschnellen zu, die in Sicht waren. Unser Boot stach wie ein Messer hinein und etliche Liter Flusswasser schwappten ins Boot. Diejenigen, die im hinteren Teil saßen, in diesem Fall Dennis und Eric waren sofort nass bis auf die Knochen! Begeisterung machte sich breit, als es weiter durch die Stromschnellen ging und sich das Boot mehrfach bis kurz vorm Kippen neigte und immer mehr Wasser ins hinein lief.
Nachdem der Fluss wieder etwas ruhiger geworden war, warf uns unser Kapitän einen aufgeschnittenen Kanister zu mit der Order das Wasser aus dem Boot zu schöpfen, was Dennis gleich die Möglichkeit gab auch die Mädels, die bisher weitgehend trocken geblieben waren, nass zu machen.
Das ganze wiederholte sich zu unserer Freude noch 2 Mal, dann kamen wir schließlich im Dorf an.
Kurz am Strand entlang und einen Hügel hinauf lag mitten im Urwald das Dorf.
Orang-Asli Dorf mitten im Dschungel

Gleich auf den ersten Blick konnte man ebenso viele Weiße wie Ureinwohner sehen, was uns Yee gleich erklärte. Die Ureinwohner haben gerne Besucher in ihrem Dorf und zeigen ihnen ihre Lebensweise, profitieren aber gleichzeitig von Menschen aus der Stadt, indem sie regen Austausch von Informationen betreiben.
Nachdem wir gezeigt bekommen haben, wie man ohne Feuerzeug im Urwald Feuer macht konnten wir auch die Kriegskunst mit dem Blasrohr ausprobieren. Bis auf Lukas waren die Trefferquoten mehr schlecht als recht, jedoch konnten wir uns die Handwerkskunst, die solche Waffen möglich macht aus der Nähe anschauen. Viele unterschiedliche Arten von Holz wurden dabei verwendet, manches sehr widestandsfähig und gleichzeitig elastisch.
Ein Ureinwohner zeigt, wie man im Dschungel stilecht Feuer macht
Yee erklärt Eric, wie man das Blasrohr benutzt
Danach folgte eine fachgerechte Demonstration zur Jagd mit dem Blasrohr
Nachdem Lukas eine 100% Trefferquote mit dem Blasrohr erreicht hatte (one shot, one kill) musste er seine Karrierpläne beim Daimler abschreiben, da er zum obersten Häuptling und Medizinmann bei den Orang-Asli ernannt wurde und von da an die Dorfgemeinschaft anzuführen hatte

Nach einer kurzen Fahrt zurück gab es Essen auf einem der schwimmenden Restaurants und wir bereiteten uns auf die nächtliche Dschungelexpedition vor.
Leider entpuppte sich diese als kurzer Ausflug auf breiten Dschungelwegen mit Touristen anstatt Tieren und endete an einer Beobachtungsstelle, die schnell von mehr als 20 Leuten bevölkert war, die mit ihren Taschenlampne und Stimmen das Beobachten von Tieren an einem kleinen Wasserloch unmöglich machten.
Etwas enttäuscht gingen wir zurück und verbrachten eine relativ kalte Nacht in unserer Unterkunft.
Am nächsten Morgen gings wieder auf die andere Seite des Tembeling Flusses und nach einem kurzen Marsch durch den Urwald kame wir an einem weiteren Fluss an, welcher in den Tembeling Fluss mündete.
Ein Sampan in voller Geschwindigkeit
Zuerst etwas skeptisch liefen wir ein Stück am Fluss entlang und gingen dann in Bademontur ins etwas dunkle aber saubere und sehr angenehme Wasser. Wir 3 Jungs lagen im Fluss und ließen uns vom erfrischenden Wasser umspülen, wie das Bild beweist.
Nach etwa 2 Stunden traten wir den Heimweg an und ließen uns auf Anraten von Yee etwas mehr Zeit auf unserem Gang durch den Dschungel. Prompt bekamen wir einen sehr schönen Vogel zu Gesicht.
Am Hostel angekommen machten wir uns fertig und bestiegen den Bus.
malerische Palmplantagen auf der Fahrt zurück
Während die Mädels in gewohnt ungewöhnlicher Pose schliefen...
... gings eine Reihe weiter hinten deutlich lustiger zu!
Auf dem Weg zurück hielten wir noch an einem Markt, auf dem frische Früchte verkauft wurden und an einem chinesischem Restaurant, in dem wir chinesischen Tee und Törtchen probierten.
allerlei Früchte auf dem Markt

Angekommen in Kuantan ließen wir den Tag noch am Pool ausklingen. Das Wochenende im Taman Negara konnte die Erwartungen nicht ganz erfüllen, jedoch lag dies sehr wahrscheinlich an der kurzen Zeit, die wir dort verbrachten.

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